Prof. Dr. med Ludwig Wilkens: Der neue BDP-Präsident stellt sich vor
Wo ich hinmöchte
Die Pathologie steht oft und insbesondere bei komplexen Erkrankungen am Anfang der Patient Journey. Auf Grundlage unserer hochqualitativen, präzisen und schnellen Diagnostik nehmen zielgerichtete Behandlungspfade für Patientinnen und Patienten ihren Lauf. Diese Rolle und Relevanz der Pathologie im und für das Gesamtsystem scheint vielen Entscheiderinnen und Entscheidern im BMG, Bundestag und bei den Kostenträgern nicht (mehr) bewusst zu sein. Das zeigt das mangelnde Verständnis für unsere Arbeit und die damit einhergehenden teils drastischen Honorarkürzungen und Abwertungen in der jüngsten Vergangenheit. Dass eine leistungsfähige pathologische Diagnostik in der Fläche wertvoll für die Solidargemeinschaft ist und natürlich einen adäquaten Gegenwert braucht, diese Wahrnehmung muss sich wieder durchsetzen und einstellen. Wir als BDP wollen das hohe Niveau der pathologischen Diagnostik bewahren, damit den Patientinnen und Patienten auch weiterhin eine passende Behandlung zukommen kann. Dafür muss die Pathologie sichtbarer werden, alle Organisationsformen zusammenarbeiten und – falls nötig – auch Grenzen zu anderen diagnostischen Fachgebieten klar benennen und hochhalten. In diesem Sinne vertrete ich die Interessen aller Pathologinnen und Pathologen im Fachgebiet für eine optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten.
Was ich mitbringe
Im Rahmen meiner Tätigkeit habe ich die Möglichkeit erhalten, in der Niederlassung, im kommunalen Krankenhausbereich und in der Universitätsmedizin Erfahrungen sammeln zu können. Die Kombination dieser Organisationsformen mit ihren wechselnden Ansprüchen und Zielsetzungen ist für mich und die berufspolitische Arbeit besonders wichtig, da unser Fachgebiet wie kein anderes intersektoral aufgestellt ist. Aus den daraus gewonnenen Erfahrungen sind mir die strukturellen und finanziellen Herausforderungen im ambulanten, stationären, und universitären Bereich bekannt. Daraus ergibt sich eine Vertrautheit mit den Bedürfnissen der Pathologinnen und Pathologen in Deutschland, die für die genannten Bereiche durchaus verschieden sein können. Meines Erachtens ein Vorteil, wenn es darum geht, die berufspolitischen Interessen unserer Mitglieder gegenüber Politik und Selbstverwaltung zu vertreten.
Wo ich herkomme
- 1963 im niedersächsischen Friesoythe geboren
- 1984 - 1990 Medizinstudium an der Medizinischen Hochschule Hannover
- Seit 2001 Facharzt für Pathologie, 2002 Abschluss Weiterbildung Molekularpathologie
- Seit 2009 Chefarzt und Leiter des Instituts für Pathologie am Klinikum Region Hannover und niedergelassen im Rahmen des Reutlinger Models; zudem seit 2024 Leiter des Instituts für Pathologie der Otto von Guericke Universität Magdeburg
- 23.11.2024 Wahl zum BDP-Präsidenten, zuvor seit 2014 BDP-Landesvorsitzender Niedersachsen
- Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Pathologie e.V. (DGP), der Internationalen Akademie für Pathologie (IAP), der Internationalen Akademie für Zytologie (IAC) und der Schweizerischen Gesellschaft für Pathologie (SGPath)
Kontakt
Berufsverband Deutscher Pathologinnen und Pathologen e. V. | Berlin
www.pathologie.de | E-Mail: bvpathologie.de | Tel.: +49 30 3088197 0
Über den BDP
Der Berufsverband Deutscher Pathologinnen und Pathologen e. V. (BDP) ist die berufsständische Vertretung der Fachgebiete Pathologie und Neuropathologie in Deutschland. Pathologinnen untersuchen Körpergewebe und Körperflüssigkeiten daraufhin, ob eine bestimmte Erkrankung, beispielsweise Krebs, vorliegt oder ausgeschlossen werden kann. Das Ziel ihrer Arbeit ist es, eine Diagnose zu stellen und der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt entscheidende Informationen für die Therapie zu geben. Die Pathologie ist damit eine Schlüsseldisziplin, zum Beispiel in der personalisierten Krebsmedizin.
Der BDP ist einer der ältesten Berufsverbände und setzt sich seit jeher für gute berufspolitische Rahmenbedingungen für das Fachgebiet ein. Der BDP entwickelt den Beruf konsequent weiter – und stellt damit die Weichen für eine stets hochqualitative, verlässliche und moderne pathologische Diagnostik. Diese Aufgaben erfüllt er mit seinen 1.600 Mitgliedern, den ca. 50 ehrenamtlich Tätigen und 8 hauptberuflichen MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle.